An der Startlinie trotz Corona

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Die ASVZ-Sportstätten sind geschlossen. Den meisten Sportarten dürfen wir zum Glück weiterhin frönen. So bin ich mit dem Mountainbike oder laufend auf den lokalen Trails unterwegs, zwar alleine, aber das gehört in dieser Zeit nun mal dazu. Was ich vermisse? Wettkämpfe. Auch wenn ich nun Job und Familie unter einen Hut bringen muss, habe ich, wie wohl jede frühere Leistungssportlerin oder jeder frühere Leistungssportler ein Wettkampfgen, welches ab und zu ausgelebt werden muss. Was, Wettkämpfe? Ja, leider sind praktisch alle Wettkämpfe für die kommenden Monate abgesagt, verständlicherweise. Die Trainingsmotivation ist bei vielen, die regelmässig an Wettkämpfen teilnehmen, dahin. Professionellen Athletinnen und Athleten geht es gar um die Existenz, da Einkünfte aus Preisgeldern, Sponsoren und Eintrittsgeldern wegfallen.

Ich gehöre zum überwiegenden Teil der Sportler, die aus purer Freude an Wettkämpfen teilnehmen. Ob Mountainbike, Rennrad oder Lauf, ist mir eigentlich egal. Seine eigene Bestzeit zu verbessern, sich mit anderen zu messen oder den eigenen Körper wieder einmal richtig an die Grenzen zu bringen – Gründe, sich an eine Startlinie zu stellen, gibt es viele. Für mich sind es die beiden Letzteren. Ein Jahr ohne Wettkämpfe ist natürlich machbar, aber unlustig. Gibt es nicht doch eine Möglichkeit, die Corona-Massnahmen einzuhalten und trotzdem an frischer Luft gemeinsam um Sekunden zu fighten? Es gibt sie! Die meisten Läuferinnen und Läufer rennen mit einer GPS-Uhr, die gelaufenen Strecken lassen sich auf der Karte darstellen, diese Karte lässt sich mit anderen LäuferInnen teilen, und dank virtuellen Plattformen wie Strava kann man sich gegenseitig auf diesen Strecken herausfordern. Die Laufzeiten werden sekundengenau registriert, und es lassen sich daraus Ranglisten generieren. So muss man nicht zu einer bestimmten Zeit an der Startlinie stehen, sondern läuft los, wann immer man sich am besten fühlt. Mit zwei Laufkollegen, die ich virtuell kennengelernt habe, stampften wir in den letzten zwei Wochen die Tour d’Uetli (tour-uetli.ch) aus dem Boden, die 48 Stunden nach Veröffentlichung bereits 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte: Fünf kurze, im Wochenrhythmus veröffentlichte Laufetappen am Uetliberg, für jede Etappe zwei Wochen Zeit, und eine ständig aktualisierte Rangliste. Der Preis: Nichts, ausser Schweiss.

Artikel im Tagesanzeiger über die Tour d'Uetli, 1. Mai 2020

The ASVZ sports facilities are closed. Fortunately, we can still enjoy most sports. So I'm on my mountain bike or running on the local trails, alone, but that's part of how we have to exercise at this time. What I miss the most? Competitions. Even though I now have to reconcile my job with spending time with my family, I have a competition gene, like every former competitive athlete, which has to be lived out every now and then. What competitions am I referring to? Unfortunately, virtually all competitions are cancelled for the coming months, understandably. The training motivation is gone for many who regularly participate in competitive events. Professional athletes are even concerned about their livelihood, as income from prize money, sponsors and entrance fees is lost. I belong to the majority of athletes who participate in competitions out of pure joy.

Whether on my mountain bike, racing bike or running, I don't really care. Improving your own best time, competing with others or pushing your body to its limits - there are many reasons to stand at a starting line. For me, it's the last two that drive me personally. A year without competitions - of course it’s possible, but it’s not much fun. Isn't there a way to keep the corona measures and still fight for seconds together outdoors? There is! Most runners run with a GPS watch, the routes they run can be displayed on the map, this map can be shared with other runners, and thanks to virtual platforms like Strava, you can challenge each other on these routes. The running times are registered to the second and rankings can be generated from them. This system provides flexibility for participants: you don't have to be at the starting line at a certain time, but start running whenever you feel best. Together with two running colleagues who I met virtually at the beginning of the virus outbreak, we have created the Tour d'Uetli (tour-uetli.ch) in the last two weeks: five short running stages on the Uetliberg published every week, two weeks time window for each stage, and a constantly updated ranking list. The price: nothing but sweat.